Bienen im Unterricht

Für Pädagog:innen haben wir hier viele Ideen zusammengetragen, Bienen im Unterricht zu behandeln. Unsere Bildungsangebote richten sich an alle Altersklassen, auch unsere Produkte können vielseitig in der Schule eingesetzt werden. Wir möchten es euch so einfach wie möglich machen, den Kindern die wichtigen Themen Bienen und Bestäubung näherzubringen.

Wimmelbild

Im detailreichen Wimmelbild der AG BienenVielfalt gibt es viel zu entdecken. Ein korrespondierendes Wildbienenposter zeigt 65 Bienenarten mit ihren Lebensräumen, die per Koordinatensystem im Wimmelbild entdeckt werden können. Das Wimmelbild dient als Grundlage für zahllose Möglichkeiten, spielerisch wichtiges Wissen über die Vielfalt der Lebensräume und bestäubenden Insekten zu vermitteln. Es werden die gemeinsamen Probleme der Honigbiene und der über 700 Wildbienenarten in Österreich aufgezeigt. Dazu gehören vorrangig die Versiegelung von Lebensräumen, der Einsatz von Pestiziden, Monokulturen sowie fehlende Nahrung, also Nektar und Pollen.

Wimmelbild AG BienenVielfalt | Bienen im Unterricht
Insektenhotel | Bienen im Unterricht

Insektenhotel

Insektenhotels sind nur eine Notlösung für unsere Wildbienen – weitaus wichtiger wären natürliche Nistplätze, mehr Lebensraum und ein über das Jahr durchgehendes Blütenangebot. Dennoch bringen sie einige Wildbienenarten in unsere unmittelbare Nähe und sind gerade für die Bildungsarbeit interessant, da sie sich so gut beobachten lassen.

Hier einige Ideen:

Insektenhotel im Unterricht bauen
  • Im Werk-Unterricht kann aus den passenden Materialien und mit dem richtigen Wissen ein Insektenhotel gebaut werden. Die klassische Version, in Holz Löcher zu bohren, hat sich als relativ schwierig erwiesen, da eine schlechte Verarbeitung mehr schadet als nützt. Einfacher ist es, leere Dosen mit Bambusstäben zu füllen. Diese können mit zurechtgeschnittenen und an den Kanten gut abgeschliffenen Bambusstäben gefüllt und mit erhitztem Bienenwachs fixiert werden. Danach sollte es mit Filz oder andern isolierenden Materialien ummantelt werden, damit es nicht zu sehr aufheizt.
  • Das Insektenhotels sollte an einem sonnigen, wind- und regengeschützten Platz aufgestellt werden. Hinweis: Steht das Insektenhotel einmal an seinem Standort, sollte es nicht mehr bewegt werden. Auf keinen Fall sollte es über den Winter abgebaut oder ins Haus gebracht werden, ansonsten würden die Bienen viel zu früh im Haus schlüpfen und nicht überleben.
  • Alternativ kann das Insektenhotel auch direkt bei uns bestellt werden: Buchen-Tower
    Bitte achten Sie auch hier darauf, dass etwaige unsaubere Kanten vor dem Aufstellen mit einem feinkörnigen Schleifpapier abgeschliffen werden!
Das Insektenhotel als Beobachtungsstation

Das Insektenhotel kann im Verlauf des Schuljahrs immer wieder besucht werden. Die Schüler:innen können dabei ein Beobachtungstagebuch führen, in dem sie ihre Beobachtungen dokumentieren, etwa:

  • Wie krabblen die Wildbienen in die Löcher hinein?
  • Wielange bleibt die Biene im Nistgang?
  • Wieviele der Löcher sind besetzt, welche wurden vielleicht wieder frei? Es eignen sich zum Beispiel Skizzen oder Zeichnungen. Diese können im Laufe des Jahres/der Jahre miteinander verglichen werden.
  • Konnten verschiedene Arten identifiziert werden? Hier hilft dieses Buch.
Das Insektenhotel als Foto- und Videokulisse

Das Insektenhotel dient auch als Basis für Foto- und Videoprojekte, in denen zum Beispiel das Nistverhalten der Bienen dokumentiert wird. Zum Beispiel wie eine Mauerbiene in den Nistgang mit dem Kopf voraus in die Niströhre hineinkrabbelt, kurz darin verweilt, wieder herauskommt und dann mit dem Hinterteil voraus wieder hineinkrabbelt.

Der wachsende Kalender

Das Thema Bienen im Unterricht ist untrennbar mit Pflanzen verbunden. Der Wachsende Kalender ist eine schöne Möglichkeit für Schulklassen, sich das gesamte Jahr über mit verschiedenen Pflanzen zu beschäftigen. Jedes Kalenderblatt kommt mit einem Samenpapier-Streifen. Diese Samen können im jeweiligen Monat ausgesät werden. Infos und praktische Tipps stehen auch direkt beim Kalenderblatt dabei.

Der Kalender ist zeitlos, daher kann man jederzeit – auch unter dem Schuljahr – damit beginnen. Die Pflanzen benötigen allesamt wenig Platz, und können daher auch in Töpfen ausgesät werden. Dadurch sind sie auch mobil und können etwa über den Sommer von Schüler:innen mit nach Hause genommen und dort weiter gepflegt werden.

Mit dem Wachsenden Kalender lernen die Kinder, Verantwortung über die heranwachsenden Pflanzen zu übernehmen (gießen,  düngen). Dabei sind die Kinder in Kleingruppen für die jeweilige Monatspflanze über ihre gesamte Wachstumsperiode zuständig. Die Ernte darf dann selbstverständlich geteilt werden 😉

Das Heranwachsen der kleinen Samen bis hin zu den ausgewachsenen Pflanzen kann mittels Fotos oder Zeichnungen dokumentiert werden. Dafür wird beispielsweise jeden Monat ein Foto der Pflanzen gemacht. Am Ende des Jahres wird die Fotostrecke nebeneinander geklebt.

Alternativ bieten wir bienenfreundliche Samenmischungen für euren Schulhof an. Für die Bestimmung von Wildpflanzen eignet sich dieser Naturführer speziell für Kinder.

der wachsende Kalender | Bienenlieb | Salzburg
Knetbienenwachs - Bienen im Unterricht

Knetbienenwachs für den Unterricht

Bienenwachsknete ist zunächst fest, wird aber durch warme Hände schnell und gut formbar. So lässt sie sich auch wunderbar im Unterricht integrieren:

  • In der Volksschule werden immer wieder mal Brettspiele gespielt. Hier eignet sich Bienenwachsknete hervorragend, um eigene, kreative Spiel-Figuren in verschiedenen Farben zu erstellen.
  • Wenn im Unterricht Activity gespielt wird, kann der Begriff als Extra-Challenge mit der Bienenwachsknete geformt werden. Wird er richtig erraten, bekommt das entsprechende Team die doppelte Punkt-Anzahl!

Wildbienen Referate-Jahr

Die Schüler:innen bekommen zu Beginn des Jahres, etwa im Jänner, alleine oder in Kleingruppen eine Wildbienenart zugeteilt. Zu dieser Art bereiten sie ein maximal fünfminütiges Referat mit Flipchart/Plakat oder einer digitalen Präsentation vor. Die Schwerpunkte liegen dabei auf Nistverhalten und Nahrungsvorlieben. Pädagog:innen sollten dabei Bienenarten auswählen, zu denen es genügend Informationen gibt.

Das Besondere: Der grobe Zeitpunkt des Referats richtet sich an die aktive Flugzeit der jeweiligen Bienenart, sodass etwa die ersten Referate im März (z. B. Mauerbiene, Osmia cornuta) stattfinden, und das letzte erst im Oktober (z. B. Efeu-Seidenbiene, Colletes hederae).

So kann man ein semesterübergreifendes Projekt schaffen, bei dem die Schüler:innen sich immer wieder mit dem Thema Wildbienen beschäftigen.

Empfohlene Quellen: 

Holzbiene | Bienen im Unterricht
© gpointstudio auf Freepik

Die Bienenstunde: für mehr Bienen im Unterricht

Pädagog:innen können von März-Oktober einmal im Monat eine Wildbienenstunde machen. Diese könnte etwa so ablaufen:

  • Die Stunde könnte etwa mit einem Wildbienenart-Referat starten.
  • Danach können die Kinder den Wachsenden Kalender auf den aktuellen Monat stellen. Die Informationen zur jeweiligen Pflanze werden gemeinsam vorgelesen und erarbeitet und die Samen in den vorbereiteten Pflanztöpfen gesät.
  • Auch das Wimmelbild der AG BienenVielfalt (inkl. kostenlosen Unterrichtsmaterialien für drei Altersklassen!) kann in diesen Stunden immer wieder behandelt werden.
  • Schließlich gehen die Pädagog:innen mit den Schüler:innen zum Insektenhotel, bei dem das Beobachtungstagebuch (inkl. Skizzen, „Auslastungsgrad“, sonstige Beobachtungen) und eventuell Fotos und Videos gemacht werden.

Idealerweise läuft das Projekt über ein gesamtes Jahr, sodass die Kinder den gesamten Entwicklungszyklus miterleben können. Nach dem Jahr bereiten die Kinder in Gruppen eine Abschlusspräsentation vor.

Zertifikatslehrgang Bienenpädagogik

Für Imker:innen mit mindestens 3 Jahren Erfahrung bieten wir mit der imker.ag und dem LFI den umfassenden Zertifikatslehrgang Bienenpädagogik an. Die Weiterbildung umfasst 122 Unterrichtseinheiten und findet in Präsenz und online statt. Die Lehrinhalte beinhalten u.a. Vorbereitung, Planung und Umsetzung von Kinder-Workshops bei den Bienen. Damit können Bienen im Unterricht in der Klasse, aber auch bei Besuchen am Bienenstand besser vermittelt werden.

Zertifikatslehrgang Bienenpädagogik

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